CONDOLENCE
The columbarium CONDOLENCE is concerned with the future of the funeral culture, which is facing challenges to adapt to social and demographic change. Conventional burial no longer makes sense for many in today's lifestyles: when cemeteries are being restructured, alternative forms of burial are therefore being sought that relieve relatives more in terms of time and finances. The urn walls that are often used meet this requirement, but are not perceived as beneficial to the situation due to their locker-like character.
In the COELUM, the visitor approaches the deceased in a completely new way: he does not stand in front of a wall, but looks towards the sky and assumes a posture that resembles that of entering a church in prayer. The relatives spanned a free-floating perforated grid ceiling: instead of placing the urns in a closed compartment as usual, they are inserted from above into precisely fitting, circular openings. The grid gradually fills up, while sunlight falls through the open holes on the left and right. As the foliage of a group of trees thickens in spring, the ceiling gradually fills with urns over the years.
Das Kolumbarium CONDOLENCE beschäftigt sich mit der Zukunft der Bestattungskultur, deren Herausforderung es ist, sich an den gesellschaftlichen und demographischen Wandel anzupassen. Für viele heutige Lebensentwürfe macht die konventionelle Erdbestattung keinen Sinn mehr: Bei der Umstrukturierung von Friedhöfen wird deshalb nach alternativen Beisetzungsformen gesucht, die Angehörige zeitlich und finanziell stärker entlasten. Die oft eingesetzten Urnenwände erfüllen diesen Anspruch zwar, werden allerdings durch ihren Schließfachcharakter als der Situation nicht zuträglich empfunden.
In CONDOLENCE nähern sich die Besuchenden den Verstorbenen auf völlig neue Weise: Sie stehen nicht vor einer Wand, sondern schauen Richtung Himmel und nehmen eine Körperhaltung ein, die der beim andächtigen Betreten einer Kirche ähnelt. Die Angehörigen überspannt eine freischwebende Lochraster Decke: statt die Urnen wie üblich in ein abgeschlossenes Fach zu legen, werden sie hier von oben in passgenaue, kreisrunde Öffnungen eingesetzt. So füllt sich nach und nach das Raster, während links und rechts durch die offenen Löcher das Sonnenlicht fällt. Wie bei einer Baumgruppe im Frühjahr das Blattwerk dichter wird, füllt sich die Decke über die Jahre nach und nach mit Urnen.
photos (c) Michelle Mantel, ANTE UP